Klimastreik und Bangladesch – mehr Gemeinsamkeiten als es scheint

Letzten Samstag war es wieder soweit. Tausende Schüler*innen und Aktivisten haben in verschiedenen Schweizer Städten ihren Unmut über die momentan unzureichende Klimaschutzpolitik in der Schweiz kundgetan. Sie wissen: Unsere Art zu leben ist nicht nachhaltig und der Klimawandel ist eine direkte Konsequenz daraus. Sie werfen der Politik vor seit Jahren über die nötigen Mittel zu verfügen, aber bisher keinen Schritt in die richtige Richtung unternommen zu haben. Dass der Handlungsbedarf enorm ist, zeigt sich unter anderem auch in den Projektländern von Horyzon.

Eines davon ist Bangladesch, ein Staat mit 165 Mio. Einwohnern. Eingeklemmt zwischen den zwei bevölkerungsreichsten Staaten der Welt, verursacht jeder Bewohner des Landes rund 0,45 Tonnen CO2. Eine sehr geringe Zahl im Vergleich zu dem, was Bewohner von reichen Industrieländern pro Kopf ausstossen. So verursacht beispielsweise ein Amerikaner rund 15 Tonnen CO2 pro Jahr (!), Schweizer liegen bei durchschnittlich 4.45 Tonnen. Es ist jener ressourcenintensive Lebensstil westlicher Industrieländer, der mitverantwortlich ist, dass in Bangladesch beispielsweise die jährliche Gesamtmenge an Regen kontinuierlich abnimmt. So kommt es vor, dass sogar während des Monsuns der Regen tagelang ausbleibt oder es nur noch 15 Minuten statt einige Stunden regnet. Diese Auswirkungen sind vor allem in der Landwirtschaft spürbar: Bauern haben nicht mehr genug Wasser oder müssen Wasser zukaufen, um ihre Felder zu bewässern. Dies erhöht die Produktionskosten und verteuert damit das Gemüse. Eine Entwicklung, die insbesondere ärmere Schichten hart trifft.

Klimastreik - In Bangladesch altbekannt

Zudem haben heftige Wirbelstürme in den vergangenen Jahren die Süsswasservorräte in den Küstenregionen zerstört. Die damit verbundenen Flutwellen spülten gleichzeitig das Salzwasser auf die Felder und haben sie so unfruchtbar gemacht. Es zeigt sich: Die negativen Auswirkungen des Klimawandels sind in Ländern wie Bangladesch im Alltag der Menschen allgegenwärtig. Sie können es sich nicht leisten, noch weiter abzuwarten. Folglich setzt sich auch Horyzon im Rahmen des HCD-Programms dafür ein, dass junge Frauen lernen sich gegen u.a. durch den Klimawandel hervorgerufene Diskriminierung (teureres Gemüse, Wasserknappheit) einzusetzen und sie in Sachen Umweltschutz durch Kundgebungen dazu beitragen, weitere Teile der Gesellschaft dafür zu sensibilisieren. Klimastreik – in Bangladesch dank Horyzon kein neues Phänomen.

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