Gesundheit

Mindestens die Hälfte der Weltbevölkerung hat keinen Zugang zu grundlegenden Gesundheitsdienstleistungen. Besonders Leistungen im Bereich der sexuellen und reproduktiven Gesundheit bleiben in einkommensschwachen Ländern ungenügend. Gesundheit für alle ist somit eine grosse Herausforderung, der sich Horyzon annimmt und zur Gesundheitsförderung von Jugendlichen beiträgt. Das Horyzon Gesundheitsprojekt wird in Uganda und Palästina durchgeführt und deckt folgende Bereiche ab:

Förderung von sexueller und reproduktiver Gesundheit
In Kursen zu Themen wie Selbstachtung, Familienplanung sowie sexuelle Aufklärung lernen pro Jahr 896 Teilnehmende mehr über ihre sexuellen und reproduktiven Rechte. Zudem fördern Dorfgespräche zu Themen rund um Sexualität den intergenerationellen Austausch. Sozialarbeitende werden im Umgang mit Personen, die sexuelle Gewalt erlebt haben, weitergebildet und betroffene junge Frauen erhalten psychologische Unterstützung. Auch Tambua Peter aus dem Südsudan erwarb Wissen über die sexuelle und reproduktive Gesundheit, ein Thema, das in seinem Umfeld tabu ist, das aber Peter zufolge für eine optimale Familien- und Zukunftsplanung junger Menschen unerlässlich ist.

Promotion of sexual and reproductive health
In workshops on topics such as self-esteem, family planning and sexual education, 896 participants per year learn more about their sexual and reproductive rights. In addition, village discussions on topics related to sexuality promote intergenerational exchange. Social workers receive further trainings in dealing with people who have experienced sexual violence, and affected young women receive psychological support. Tambua Peter from South Sudan also acquired knowledge about sexual and reproductive health, a topic that is a taboo in his community but which, according to Peter, is essential for optimal family and future planning for young people.

Tambua Peter

Tambua Peter hat im Gesundheitsprogramm im Südsudan Wissen über sexuelle und reproduktive Gesundheit erlangt. Heute ist der 19-jährige Mentor für andere Teilnehmende im Projekt. Foto: Nyokabi Kohura, 2021

Verbesserung von Hygiene und medizinischer Grundversorgung
Jährlich werden 1’160 Jugendliche darin unterstützt, Zugang zu medizinischen Hilfsmitteln und Behandlungen zu erhalten, sowie mehr über Hygiene und gesundheitliche Themen zu lernen. Ausserdem erhalten Menschen mit physischen oder psychischen Beeinträchtigungen wie die 20-jährige Amal Abu Ahort medizinische Unterstützung. Die junge Frau aus dem Westjordanland hat das Progeroid-Syndrom, eine körperliche Beeinträchtigung, die den Körper schneller altern lässt. Im Rahmen des Horyzon-Gesundheitsprojekts erhielt Amal eine intensive psychosoziale Beratung und konnte ihre Schmerzen durch Physiotherapie lindern. Ein medizinisches Gerät für den Rücken unterstützt zudem ihre Wirbelsäule.

1 Amal Abu Ahour

Nachdem Amal die Berufsausbildung des Rehabilitationsprojekts erfolgreich abgeschlossen hat, eröffnete sie ihr eigenes Kosmetikgeschäft. Foto: YMCA Ostjerusalem, 2021

Traumatherapie und psychosoziale Unterstützung
2'440 Jugendliche erhalten jährlich psychosoziale Unterstützung und nehmen je nach Bedarf an Trauma- und Familientherapien teil. Die Ausbildung von Psycholog*innen und Gesundheitspersonal garantiert dabei eine gute Begleitung der Teilnehmenden. Um das Bewusstsein für psychische Gesundheit zu fördern, werden ausserdem Workshops zu Themen wie Depression, Selbstmord und Angst durchgeführt. Freizeitaktivitäten wie Tanz, Yoga und Kunst unterstützen zudem die Verarbeitung traumatischer Erlebnisse. In der Kiryandongo Flüchtlingssiedlung in Uganda nehmen Major und Jusuf mit über 500 anderen traumatisierten Kindern an einer Maltherapie teil. Aufgrund der Therapie weisen sie heute eine bessere Konzentration und stärkere schulische Leistungen auf.

2021 Uganda Major und Jusuf

Major und Jusuf nehmen an der Maltherapie in der Kiryandongo Flüchtlingssiedlung in Uganda teil. Zu Beginn malte Major, wie sein Haus im Südsudan von Rebellen angezündet wurde. Mittlerweile ist nicht mehr viel vom Trauma ersichtlich und seine Zeichnungen stellen ein intaktes Zuhause und seine Familie in der Siedlung dar. Foto: Amélie Gottier, 2021

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