«Wieder­­eingliederungs­­programm»

Eine Perspektive für Jugendliche mit Beeinträchtigungen

Die anhaltende und immer wieder eskalierende Gewalt in Palästina hat insbesondere in der Region Gaza zu einer katastrophalen humanitären Lage geführt. Auch im Westjordanland, wo Horyzon tätig ist, spitzt sich die Situation immer wieder zu. Die Gewalt in Form von Militäroperationen und gewaltsamen Auseinandersetzungen ist für die Bevölkerung Palästinas Teil des Alltags. Trotzdem können nach wie vor die meisten Aktivitäten innerhalb des «Wiedereingliederungsprogramms» durchgeführt werden.

Aufgrund des Krieges im Nahen Osten, der viele Menschen in die Flucht getrieben hat, ist der Bedarf nach dringender Unterstützung besonders gross. Deshalb liegt die Priorität des Horyzon-Projekts seit Kriegsausbruch im Herbst 2023 auf der psychologischen ersten Hilfe. In regelmässigen Gruppentherapien können Geflüchtete aus Gaza, aber auch Menschen aus dem Westjordanland, über ihre Erlebnisse sprechen und werden im Umgang mit ihren psychischen Belastungen unterstützt. Sie erlernen Bewältigungsstrategien, und individuelle Gespräche helfen beim Umgang mit ihrem schwierigen Alltag. Längerfristig sollen auch Traumata aufgearbeitet werden können, dies ist jedoch aufgrund der Kriegssituation und der allgegenwärtigen Gewalt eine Herausforderung. Wegen der hohen Nachfrage und weil es für die Fachpersonen schwierig ist, an die verschiedenen Orte innerhalb des Westjordanlands zu gelangen, findet ein Grossteil der Therapien online statt.

Auch Jugendliche mit körperlichen Beeinträchtigungen erhalten nach wie vor Unterstützung im «Wiedereingliederungsprogramm ». Sie werden finanziell unterstützt, falls sie medizinische Behandlungen oder Hilfsmittel wie Rollstühle oder Krücken benötigen. Ein wichtiger Teil ist auch die Arbeit mit den Familien der beeinträchtigten Jugendlichen: Da die Auswirkungen des Konflikts alle betreffen, spielen die Angehörigen eine entscheidende Rolle. Innerhalb der Familie können sie sich gegenseitig den nötigen Halt geben, damit sich die körperliche und psychische Gesundheit der Betroffenen verbessern kann. Indem die Jugendlichen ihre Gewalterlebnisse verarbeiten können und lernen, Konflikte auf der Kommunikations- statt auf der Gewalteben zu lösen, trägt das Projekt zudem zur Friedensförderung bei.

Bethlehem, Hebron, Jenin & Tubas, Nablus, Ostjerusalem, Qalqilia & Tulkarem, Ramallah, Salfit

Rund 130 Jugendliche mit physischen und psychischen Beeinträchtigungen pro Jahr

Unterstützung von beeinträchtigten Jugendlichen und deren Familien

Horyzon in Partnerschaft mit YMCA Ostjerusalem

Gesamtbeitrag Horyzon für 2025: CHF 206'250.–

Projekt besteht seit: 1993. Aktuelle Projektphase: 2025 - 2028