«Wieder­­eingliederungs­­programm»

Eine Perspektive für Jugendliche mit Beeinträchtigungen

Im Westjordanland bleibt der Alltag vieler Menschen von Unsicherheit und Einschränkungen geprägt. Die angespannte Lage in der Region, der fortschreitende israelische Siedlungsbau sowie wiederkehrende Auseinandersetzungen führen zu mehr Kontrollposten, Bewegungsbeschränkungen und Gewalt. Die Sorge der Menschen wächst: Sie fühlen sich zunehmend isoliert und von der Gemeinschaft sowie von Unterstützung abgeschnitten.

Inmitten dieser schwierigen Bedingungen kann das Wiedereingliederungsprogramm weitergeführt werden – wenn auch in angepasster Form. Viele Aktivitäten finden weiterhin online statt, damit die Angebote auch bei eingeschränkter Bewegungsfreiheit zugänglich bleiben und die Mitarbeitenden und Teilnehmenden bestmöglich geschützt werden. Der Schwerpunkt des Programms liegt auf Gruppen- und Einzelgesprächen zur Stärkung der psychischen Gesundheit von Jugendlichen. Teilnehmende mit körperlichen Beeinträchtigungen erhalten ausserdem finanzielle Unterstützung für medizinische Behandlungen oder Hilfsmittel wie Rollstühle oder Krücken. Wo es die Sicherheitssituation erlaubt, finden Workshops und Begegnungsanlässe zu Themen wie Resilienz, Menschenrechte und gesellschaftliche Teilhabe statt. So erfahren junge Menschen auch in herausfordernden Zeiten Stabilität, Austausch und Ermutigung.

Eine besondere Herausforderung besteht in der Doppelbelastung der Mitarbeitenden. Sie begleiten Jugendliche und junge Erwachsene, die traumatische Erfahrungen gemacht haben, und sprechen täglich über Themen wie Gewalt, Unsicherheit und Verlust. Gleichzeitig sind die Mitarbeitenden und ihre Familien selbst tagtäglich vom Konflikt betroffen, tragen Verantwortung und stehen unter hohem emotionalem Druck. Deshalb legt das Programm grossen Wert auf Stress- und Konfliktmanagement sowie auf psychosoziale Unterstützung für das Team.

Bethlehem, Hebron, Jenin, Nablus, Ostjerusalem, Qalqilia, Ramallah, Salfit, Tulkarem und Tubas

Rund 150 Jugendliche mit physischen und psychischen Beeinträchtigungen pro Jahr

Unterstützung von beeinträchtigten Jugendlichen und deren Familien

Horyzon in Partnerschaft mit YMCA Ostjerusalem

Gesamtbeitrag Horyzon für 2026: CHF 206'250.–

Projekt besteht seit: 1993. Aktuelle Projektphase: 2025 - 2028