Ein Kapitel endet – die Arbeit für gerechten Frieden geht weiter
Nach 20 Jahren erfolgreicher Zusammenarbeit endet die finanzielle Unterstützung von Horyzon für die «Joint Advocacy Initiative ». Die Projektkollaboration läuft plangemäss aus, und Horyzon konzentriert sich künftig auf andere Projekte – bleibt aber weiterhin mit dem «Wiedereingliederungsprogramm» in Palästina aktiv. Auch die «Joint Advocacy Initiative» selbst wird weitergeführt: Die lokalen Partnerorganisationen YMCA Ostjerusalem und YWCA Palästina setzen die Arbeit fort und engagieren sich weiterhin für einen gerechten Frieden.
Das Ziel der «Joint Advocacy Initiative» ist es, junge Menschen aus Palästina und Europa miteinander in Kontakt zu bringen. Das Projekt stärkt ihr Bewusstsein für Frieden, Gerechtigkeit und Menschenrechte und schafft Begegnungsräume über kulturelle und politische Grenzen hinweg. Ziel ist es, die Hoffnung der jungen Generation auf eine gerechte und friedliche Zukunft aufrechtzuhalten – in einem Land, das von Unsicherheit und eingeschränkter Bewegungsfreiheit geprägt ist. Der Austausch zwischen Jugendlichen, oft ganzen Schulklassen, bildet das Herzstück des Projekts. In Workshops, Seminaren und Dialogtreffen lernen junge Palästinenser:innen gemeinsam mit europäischen Jugendlichen, über die politischen und gesellschaftlichen Herausforderungen im Nahen Osten zu sprechen. Viele Teilnehmende berichten, dass sie durch diese Begegnungen Mut geschöpft und gelernt haben, zuzuhören, Brücken zu bauen und Verantwortung zu übernehmen. Aufgrund der aktuellen Situation im Nahen Osten ist dieser direkte Austausch derzeit nicht möglich. Die Eskalation des israelisch-palästinensischen Konflikts und die damit verbundenen Ein- und Ausreisebeschränkungen verhindern derzeit leider persönliche Begegnungen vor Ort.
Ein weiterer zentraler Bestandteil des Projekts ist die Olivenbaumkampagne, die symbolisch und wortwörtlich Hoffnung pflanzt. In Palästina verlieren Bauernfamilien ihr Land, wenn sie es über längere Zeit nicht bewirtschaften. Laut israelischem Recht kann es dann in israelischen Besitz übergehen. Damit es nicht dazu kommt, werden innerhalb der Olivenbaumkampagne jedes Jahr Tausende von Setzlingen gepflanzt, die durch internationale Spenden finanziert werden. Mit dem finanziellen Beitrag von Horyzon konnten pro Jahr rund 50‘000 Olivenbaumsetzlinge an über 600 palästinensische Bauernfamilien verteilt werden. Freiwillige helfen beim Pflanzen der jungen Bäume und bei der Olivenernte. Für viele Familien bedeutet dies weit mehr als wirtschaftliche Unterstützung: Es ist ein Zeichen von Standhaftigkeit, Identität und dem Recht, auf eigenem Boden zu leben und zu arbeiten.
Horyzon dankt allen Spenderinnen und Spendern herzlich, die das Engagement der «Joint Advocacy Initiative» über Jahre hinweg möglich gemacht haben. Diese Unterstützung hat Jugendlichen eine Stimme gegeben, Bauernfamilien neue Hoffnung geschenkt und über Grenzen hinweg Solidarität gestiftet. Diese Wirkung bleibt über das Ende der Horyzon-Finanzierung hinaus. Auch bei den lokalen Partnerorganisationen YMCA Ostjerusalem und YWCA Palästina bedankt sich Horyzon für die jahrelange sehr gute Zusammenarbeit, die so vieles bewirken konnte.