Palästina: Wiedereingliederungsprogramm

Hintergrund und Projektumfeld

Der israelisch-palästinensische Konflikt dauert nun schon über ein halbes Jahrhundert. Eine Verbesserung oder gar eine Lösung des vertrackten Konflikts ist nach wie vor nicht in Sicht. Im Gegenteil: Im 2022 kam es zu immer mehr Zwischenfällen, Anschlägen und Eskalationen. Die Menschen leiden unter der Situation und besonders Jugendlichen fällt es schwer, Perspektiven zu sehen. Horyzon unterstützt die jungen Menschen im palästinensischen Gebiet mit zwei verschiedenen Projekten: einerseits mit der Joint Advocacy Initiative und andererseits mit dem Wiedereingliederungsprogramm.

Viele Jugendliche im palästinensischen Gebiet leiden an einer Beeinträchtigung, die oft eine direkte Folge des israelisch-palästinensischen Konflikts ist. Die Aussichtslosigkeit des Konflikts, Auseinandersetzungen zwischen den verschiedenen Parteien und die alltägliche Gewalt führen zu seelischen oder körperlichen Verletzungen. Die dadurch verursachten Beeinträchtigungen können psychischer Art sein, beispielweise in Form von Depressionen oder Traumata. Viele leiden aber auch an einer physischen Beeinträchtigung wie einer Querschnittslähmung oder einer Sehstörung. Einige Jugendliche leben bereits seit ihrer Geburt mit einer körperlichen Behinderung. In der palästinensischen Bevölkerung ist die Diskriminierung von Menschen mit Beeinträchtigungen gross. Das Wiedereingliederungsprogramm von Horyzon hat zum Ziel, für diese jungen Menschen Gleichberechtigung zu schaffen. Die Gleichberechtigung soll in der palästinensischen Gesellschaft auf der sozialen, wirtschaftlichen und politischen Ebene stattfinden. Um dies zu erreichen, werden die Jugendlichen in Therapien begleitet. Sie lernen verschiedene Bewältigungsmechanismen kennen und steigern ihr psychosoziales Wohlbefinden. Zudem erhalten sie die Möglichkeit, an Berufsbildungs- und Nachhilfeprogrammen teilzunehmen. Dort absolvieren sie beispielsweise ein Assessment, in welchem ihnen ihre Stärken und Fähigkeiten aufgezeigt werden. So lernen die Jugendlichen sich selbst besser kennen und entdecken ihre Interessen. Anschliessend können sie sich entscheiden, welche berufliche Richtung sie gerne einschlagen möchten. Im Wiedereingliederungsprogramm erhalten die Jugendlichen wertvolle Unterstützung bei der Suche einer beruflichen Ausbildungsstelle, oder sie können mit organisatorischer und finanzieller Hilfe ein eigenes kleines Geschäft eröffnen.

Zielgruppen

Jährlich profitieren knapp 600 Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigungen und Traumata im gesamten Westjordanland als direkt Begünstigte von den Dienstleistungen des YMCA Ostjerusalem (Young Men’s Christian Association). Über 100 Begünstigte verbessern ihre Einkommensmöglichkeiten und erhöhen ihre wirtschaftliche Selbstständigkeit. Zudem werden pro Jahr rund 200 Therapeut*innen des YMCA Ostjerusalem und von anderen Organisationen weitergebildet.

Ziele

Das oberste Ziel des Projekts ist es, dass Menschen mit physischen und psychischen Beeinträchtigungen in allen Aspekten des Lebens besser in der Gesellschaft integriert sind und somit einen aktiven Beitrag zur Gesellschaft leisten können. Die drei Projektkomponenten sind: 

• Psychosoziales Beratungsangebot und Angehörigenbegleitung
• Schulische und berufliche Wiedereingliederung
• Sensibilisierung und Öffentlichkeitsarbeit

Standorte

Aktivitäten & Wirkung

Psychosoziales Beratungsangebot und Angehörigenbegleitung

Aktivitäten
  • Jugendliche erhalten psychosoziale Beratungen und Trauma-Therapien.
  • Betreuungspersonen werden von Therapeut*innen im Umgang mit Kindern und Jugendlichen mit Beeinträchtigungen geschult.
Wirkung

Die psychische Gesundheit der palästinensischen Gesellschaft wird verbessert.

Schulische und berufliche Wiedereingliederung

Aktivitäten
  • Stütz-/Nachhilfeunterricht für Kinder, die aufgrund ihrer Beeinträchtigung/ihres Traumas die Schule abgebrochen haben.
  • Finanzielle Beiträge für notwendige medizinische Hilfsmittel (z.B. Rollstühle, Gehhilfen) und medizinische Behandlungen (z.B. Physiotherapie).
  • Bau von behindertengerechten Zugängen an Häusern der Begünstigten (z.B. Rampen, Toiletten) sowie an öffentlichen Einrichtungen wie z.B. Schulen.
  • Berufsberatung, Abklärung der beruflichen Fähigkeiten und handwerkliches Training im YMCA Berufsbildungszentrum.
  • Bereitstellen von Startkapital für neu gegründete Kleinunternehmen von jungen Menschen mit Beeinträchtigungen.
Wirkung

Menschen mit Beeinträchtigung sind besser integriert in der palästinensischen Gesellschaft und haben einen verbesserten Zugang zu Bildung und Arbeit.

Sensibilisierung und Öffentlichkeitsarbeit

Aktivitäten
  • Weiterentwicklung der Kapazitäten anderer Behindertenorganisationen im Sensibilisierungs- und Advocacy-Bereich durch die YMCA Advocacy-Koordinator*innen.
  • Organisation öffentlicher Sensibilisierungskampagnen, die von Menschen mit Beeinträchtigungen durchgeführt werden.
  • Publikation von Positionspapieren und Lobby-Aktivitäten mit der Regierung, dem Privatsektor und der Zivilgesellschaft für die bessere Einhaltung der Rechte von Menschen mit Beeinträchtigungen.
  • Durchführung von Aus- und Weiterbildungen für Therapeut*innen des YMCA Ostjerusalem und für andere Organisationen der Region.
  • Teilnahme und Mitgestaltung von nationalen und internationalen Weiterbildungen und Konferenzen zu Themen wie Rehabilitation, Trauma-Behandlung oder Rechte von Menschen mit Beeinträchtigungen.
Wirkung

Die Rechte von Menschen mit Beeinträchtigungen in Palästina werden in allen Bereichen des Lebens besser respektiert.

Resultate 2022

Psychosoziales Beratungsangebot und Angehörigenbegleitung
  • 525 junge Menschen mit Beeinträchtigungen und/oder Traumata und deren Familienmitglieder haben wirksame psychosoziale und therapeutische Unterstützung erhalten.
  • 327 Familienmitglieder wurden auf die Bedürfnisse und Rechte von Menschen mit Beeinträchtigungen sensibilisiert.
  • 78% aller Begünstigten haben verbesserte Bewältigungsmechanismen, um mit ihrem Trauma oder ihren psychischen Problemen umzugehen.
  • 85% der sensibilisierten Eltern haben ihr Bewusstsein für die Bedürfnisse und Rechte ihrer Kinder gestärkt und sind dank dem Projekt besser in der Lage, mit den Bedürfnissen ihrer Kinder umzugehen.
  • 78% der Begünstigten gaben an, dass sich ihre Lebensqualität dank des Programms verbessert hat.
Schulische und berufliche Wiedereingliederung
  • 146 Begünstigte wurden bei der schulischen Wiedereingliederung unterstützt.
  • 162 Begünstigte konnten ihre Einkommensmöglichkeiten verbessern und ihre wirtschaftliche Selbstständigkeit erhöhen.
  • 98 Personen erhielten finanzielle Beiträge für notwendige medizinische Hilfsmittel (z.B. Rollstühle, Gehhilfen) und Behandlungen (z.B. Physiotherapie).
  • Der Bau von 26 behindertengerechten Zugängen an Häusern der Begünstigten (z.B. Rampen, Toiletten) sowie an einer öffentlichen Einrichtung wurde finanziert.
Sensibilisierung und Öffentlichkeitsarbeit
  • 20 Sensibilisierungskampagnen wurden zu folgenden Themen durchgeführt: Rechte von Menschen mit Beeinträchtigungen auf Gesundheitsversorgung; Sensibilisierung der Bevölkerung für die Bedürfnisse von Menschen mit Beeinträchtigungen, insbesondere von Menschen mit geistigen Beeinträchtigungen; die Anpassung von Speisekarten in Restaurants und Cafés in Blindenschrift; das Recht von Menschen mit Beeinträchtigungen auf gleichberechtigte Beschäftigung; das Recht auf Bildung ohne Diskriminierung; behindertengerechte Schulgebäude und Unterrichtsmaterialien; das Recht von Menschen mit Beeinträchtigungen auf Zugang zu sicheren, erschwinglichen, zugänglichen und nachhaltigen Verkehrssystemen für alle, insbesondere in Bezug auf Zugänglichkeit und Mobilität, sowie die gezielte Ansprache von Fahrern öffentlicher Verkehrsmittel und Taxistationen, um das Recht von Menschen mit Beeinträchtigungen, sich in Würde zu bewegen, hervorzuheben und zu betonen.
  • 2’559 Personen wurden durch Sensibilisierungskampagnen über die Bedürfnisse und Rechte von Menschen mit Beeinträchtigungen auf-geklärt.
  • 88% der geschulten Therapeut*innen und Psychologiestudierenden gaben an, dass die Schulungen für sie nützlich waren und sie das erworbene Wissen in die Praxis umsetzen werden.
  • Eine Veränderung auf der Policy-Ebene wurden zugunsten von Menschen mit Beeinträchtigungen angestossen: Es wurden bedeutende Fortschritte erzielt, um sicherzustellen, dass Menschen mit Beeinträchtigungen ihr Recht auf politische Beteiligung wahrnehmen können. Vor den Kommunalwahlen im März 2022 hat das Wiedereingliederungsprogramm in Zusammenarbeit mit der Gewerkschaft für Menschen mit Beeinträchtigungen ein Forderungspapier für barrierefreie Wahlkabinen und Wahlhilfen vorgelegt, die von Menschen mit Beeinträchtigungen ungehindert genutzt werden können. Auf der Grundlage dieses Papiers erliess die Zentrale Palästinensische Wahlkommission eine Reihe von Massnahmen, um die Stimmabgabe für Menschen mit Beeinträchtigungen zu erleichtern. Dazu wurden 22 unzugängliche Wahllokale an andere, besser zugängliche Orte verlegt. Darüber hinaus veröffentlichte die Wahlkommission ein Video über das Wahlverfahren für Menschen mit Beeinträchtigungen.

Resultate 2021

Psychosoziales Beratungsangebot und Angehörigenbegleitung
  • 678 junge Menschen mit Beeinträchtigungen und/oder Traumata und deren Familienmitglieder haben wirksame psychosoziale und therapeutische Unterstützung erhalten.
  • 371 Familienmitglieder wurden auf die Bedürfnisse und Rechte von Menschen mit Beeinträchtigungen sensibilisiert.
  • 78% aller Begünstigten haben verbesserte Bewältigungsmechanismen, um mit ihrem Trauma oder ihren psychischen Problemen umzugehen.
  • 82% der sensibilisierten Eltern haben ihr Bewusstsein für die Bedürfnisse und Rechte ihrer Kinder gestärkt und sind dank dem Projekt besser in der Lage, mit den Bedürfnissen ihrer Kinder umzugehen.
Schulische und berufliche Wiedereingliederung
  • 108 Begünstigte wurden bei der schulischen Wiedereingliederung unterstützt.
  • 163 Begünstigte konnten ihre Einkommensmöglichkeiten verbessern und ihre wirtschaftliche Selbstständigkeit erhöhen.
  • 75 Personen erhielten finanzielle Beiträge für notwendige medizinische Hilfsmittel (z.B. Rollstühle, Gehhilfen) und Behandlungen (z.B. Physiotherapie).
  • Der Bau von 30 behindertengerechten Zugängen an Häusern der Begünstigten (z.B. Rampen, Toiletten) sowie an einer öffentlichen Einrichtung wurde finanziert.
  • 61% der Begünstigten haben Zugang zu einer weiteren Ausbildung und/ oder einer beruflichen Tätigkeit erhalten. Darüber hinaus gaben 87% an, dass sich ihre Lebensqualität dank dieser Massnahmen verbessert hat.
Sensibilisierung und Öffentlichkeitsarbeit
  • 15 Sensibilisierungskampagnen wurden zu folgenden Themen durchgeführt: Stärkung der Rechte von Menschen mit Beeinträchtigungen bezüglich Bildungszugang, Gesundheit, menschenwürdige Beschäftigung, öffentliche Einrichtungen und öffentlicher Verkehr sowie Stärkung der Rechte von inhaftierten Kindern während der Festnahme und des Verhörs.
  • 1’618 Personen wurden durch Sensibilisierungskampagnen über die Bedürfnisse und Rechte von Menschen mit Beeinträchtigungen aufgeklärt.
  • 91% der geschulten Therapeut*innen und Psychologiestudierenden gaben an, dass die Schulungen für sie nützlich waren und sie das erworbene Wissen in die Praxis umsetzen werden.
  • Zwei Veränderungen auf der Policy-Ebene wurden zugunsten von Menschen mit Beeinträchtigungen angestossen: Die Ingenieurgewerkschaft verpflichtete sich, alle ihre Büros für Menschen mit Beeinträchtigungen zugänglich zu machen. Das Ministerium für Transport und die Gewerkschaft der Taxifahrer beschlossen, dass künftig nur noch Taxifahrer zertifiziert werden, welche über ein «Braille-Kennzeichen» identifiziert werden können.
Notfallprojekt
  • 31 Jugendliche, welche besonders unter den politischen Spannungen in Ostjerusalem litten, haben während 3 Wochen mit Kunst- und Musiktherapie die Erlebnisse der vergangenen Monate aufgearbeitet. Zusätzlich wurden sie in Lebenskompetenzen wie Konfliktlösung, Kommunikation, Selbstbewusstsein, Teamwork und Leadership geschult.
  • 81% der teilnehmenden Jugendlichen gaben an, dass sich ihre Lebensqualität dank des Projektes merklich verbessert hat.
  • 80% der Jugendlichen gaben an, dass die erlernten Kompetenzen ihnen helfen künftige Herausforderungen des Lebens besser zu meistern.

Resultate 2020

Psychosoziales Beratungsangebot
  • 657 Personen erhielten psychosoziale Unterstützung oder Traumatherapien.
  • 9‘139 Therapiesitzungen wurden durchgeführt.
  • 220 Eltern nahmen an Familientherapien teil.
Schulische und berufliche Wiedereingliederung
  • 415 Jugendliche wurden in ihrer beruflichen Wiedereingliederung unterstützt.
  • 12 junge Erwachsene wurden in der Gründung eines eigenen Kleinunternehmens unterstützt.
  • 322 Jugendliche erhielten eine Berufsberatung und 49 konnten eine Berufsausbildung abschliessen.
  • 113 Kinder wurden durch Stützunterricht in ihrer schulischen Wiedereingliederung gefördert.
  • 208 Personen sind in einer schulischen Institution untergebracht worden.
  • 249 Personen erhielten dringend nötige medizinische Unterstützung.
Sensibilisierung und Öffentlichkeitsarbeit
  • Mit 32 Sensibilisierungsaktivitäten wurden insgesamt 1’602 Personen erreicht.
  • 9 Absichtserklärungen für den besseren Zugang zu Beschäftigung für Menschen mit Beeinträchtigungen wurden mit dem Privatsektor unterzeichnet.
  • 42 Workshops zum Thema Rechte von Menschen mit einer Beeinträchtigung wurden durchgeführt.
  • 15 Jugendgruppen führten Gemeinschaftsinitiativen durch, die sich mit den Themen Rechte und Bewusstsein befassen.
Weiterbildung für Therapeuten/-innen
  • 340 Personen nahmen an den externen und internen Schulungen teil, davon 84 Universitätsstudent*innen, 207 Begünstigte und 30 Mitarbeiter.

Resultate 2019

Psychosoziales Beratungsangebot
  • 978 Personen mit Beeinträchtigungen/Traumata, davon 731 oder 88% Jugendliche im Alter von 12-25 Jahren, erhielten wirksame psychosoziale und therapeutische Unterstützung. 91% der therapierten Kinder und Jugendlichen melden nach Abschluss der Therapie, dass sie besser mit ihrem Trauma oder ihrer Beeinträchtigung umgehen können und 97.5% empfinden eine merkliche Verbesserung ihrer Lebensqualität.
  • 9‘387 Therapiesitzungen wurden insgesamt durchgeführt.
  • Um die Mobilität und Selbständigkeit der Begünstigten sicherzustellen, wurden 36 bauliche Anpassungen in Wohnhäusern (z.B. Bau von rollstuhlgängigen Rampen beim Hauseingang, Umbau von WC/Bad) unterstützt.
  • 69 Begünstigte erhielten medizinische Hilfsmittel wie Prothesen, Gehhilfen oder Rollstühle.
  • Für 13 Personen mit körperlichen Behinderungen konnte Physiotherapie organisiert werden.
Schulische und berufliche Wiedereingliederung
  • 704 Jugendliche wurden in ihrer beruflichen Wiedereingliederung unterstütz.
  • 12 junge Erwachsene wurden in der Gründung eines eigenen Kleinunternehmens unterstützt.
  • 128 Jugendliche erhielten ein Berufsausbildungstraining (z.B. IT, Mechanik, Design, Nähen).
  • 127 Kinder wurden durch Stützunterricht in ihrer schulischen Wiedereingliederung gefördert.
  • 26 Kinder und Jugendliche mit körperlichen Beeinträchtigungen konnten durch Anpassungen an Bauten in ihrer Mobilität und Selbständigkeit unterstützt werden.
Sensibilisierung von Familien und Gesellschaft
  • 5‘542 Personen wurden mit Sensibilisierungsaktivitäten erreicht.
  • 9 Absichtserklärungen für den besseren Zugang zu Beschäftigung für Menschen mit Beeinträchtigungen wurden mit dem Privatsektor unterzeichnet.
  • Zusammen mit der Palästinensischen Disability Coalition wurden verschiedene Aktivitäten und Workshops zum Thema „Schutz vor Gewalt für Frauen mit Beeinträchtigungen“ durchgeführt.
  • Zusammen mit der Nationalen Allianz für die Beschäftigung von Menschen mit Beeinträchtigungen wurde eine Konferenz zum Thema „Berufsbildung für Menschen mit Beeinträchtigungen“ organisiert.
Weiterbildung für Therapeuten/-innen
  • 88 Projektmitarbeitende nahmen an Schulungen vom YMCA Ostjerusalem und anderen Organisationen teil.
  • 7 Mitarbeitende nahmen an mehrtägigen Schulungen im Ausland teil.
  • 36 palästinensische Studierende der Fachrichtungen Psychologie und Sozialarbeit absolvierten ein 4-monatiges Praktikum im Wiedereingliederungsprogramm.
  • 94.6% der ausgebildeten und weitergebildeten Therapeut*innen wenden neu erlangtes Wissen und Fähigkeiten in ihrer Arbeit an.

Resultate 2018

Psychosoziales Beratungsangebot
  • 579 Personen mit Behinderungen/Traumata (Ziel 600), davon 445 oder 77% Jugendliche im Alter von 12-25 Jahren, erhielten wirksame psychosoziale und therapeutische Unterstützung.
  • 7'047 individuelle Therapiesitzungen wurden durchgeführt.
  • Um die Mobilität und Selbständigkeit der Begünstigten sicherzustellen, wurden 36 bauliche An-passungen in Wohnhäusern (z.B. Bau von rollstuhlgängigen Rampen beim Hauseingang, Umbau von WC/Bad) unterstützt.
  • 64 Begünstigte erhielten medizinische Hilfsmittel wie Prothesen, Gehhilfen oder Rollstühle.
  • Für 18 Personen mit körperlichen Behinderungen konnte Physiotherapie organisiert werden.
Schulische und berufliche Wiedereingliederung
  • 334 Begünstigte (Ziel 300) verbesserten ihre Möglichkeiten, wirtschaftlich aktiv zu sein.
  • 94 Begünstigte konnten eine Berufsausbildung in den eigenen Werkstätten oder in einem externen Betrieb absolvieren.
  • Das Programm konnte 40 Begünstigten eine Arbeitsstelle bei privaten Firmen vermitteln.
  • Mit 191 Begünstigten wurden individuelle Berufsberatungen durchgeführt, 92 davon wurden dank der mobilen Beratungseinheit erreicht.
  • Das Programm unterstützte den Aufbau von 9 Kleinunternehmen, welche selbständig von Begünstigten betrieben werden. Davon sind 3 von Frauen initiiert worden.
  • Dank Förderunterricht für 199 Begünstigte und Transporthilfe für 20 Begünstigte konnten insgesamt 199 Jugendliche wieder oder weiterhin die Schule/Universität besuchen.
Sensibilisierung von Familien und Gesellschaft
  • Die Familienangehörigen wurden in die Therapien und Beratungen einbezogen (Ziel 1'500 Per-sonen; die genaue Anzahl der Familienangehörigen wurde nicht erfasst).
  • 67 Treffen mit anderen NGOs, die ebenfalls in den Bereichen Gesundheit und Menschen mit Behinderungen arbeiten, wurden abgehalten.
  • An 2 Treffen mit dem Ministerium für Arbeit wurde eine Liste mit behindertengerechten Indikatoren vorgeschlagen.
  • In 81 Workshops und Info-Veranstaltungen wurde die breite Öffentlichkeit für die Bedürfnisse und Rechte von Menschen mit Behinderungen sensibilisiert.
  • In Schulen und Universitäten wurden 27 Aktivitäten mit demselben Ziel durchgeführt. Als direkte Folge davon wurden an 16 Schulen Unterstützungskomitees gegründet, die sich für die Rechte von Schülern mit Behinderungen einsetzen.
  • 26 Freizeit- und Entspannungsaktivitäten für traumatisierte Kinder und ihre Eltern wurden durchgeführt.
  • Total 5'142 Personen wurden mit Sensibilisierungs-Kampagnen erreicht.
Weiterbildung für Therapeuten/-innen
  • 99 Therapeuten/-innen des Wiedereingliederungsprogramms sind weitergebildet.
  • 171 Therapeuten/-innen von anderen Organisationen wurden aus- und weitergebildet.
  • 27 Student/-innen aus den Bereichen Sozialarbeit und Psychologie absolvierten ein viermonatiges Praktikum im Wiedereingliederungsprogramm.

SRF mitenand: Palästinensische Jugendliche - Unterstützung nach Trauma

Palästina
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Fakten zum Programm

Bezeichnung: Wiedereingliederungsprogramm - Eine Perspektive für Jugendliche mit Beeinträchtigungen
Partnerorganisation: East Jerusalem YMCA: Rehabilitation Program
Standorte: Bethlehem, Hebron, Jenin, Nablus, Ostjerusalem, Qalqilia, Ramallah, Salfit, Tulkarem und Tubas
Ziel: Unterstützung von Kindern und Jugendlichen mit Beeinträchtigungen bei der sozialen und beruflichen Wiedereingliederung, Verbesserung der psychischen Gesundheit durch therapeutische Angebote und präventive Massnahmen
Zielgruppe: Jährlich knapp 600 Kinder und junge Erwachsene mit physischen und psychischen Beeinträchtigungen und deren Betreuungspersonen
Mittelbedarf 2023: CHF 275'000
Dauer: Projekt besteht seit 1993, aktuelle Phase: 2021-2024
Verantwortlich: Isabelle Aebersold isabelle.aebersold at horyzon.ch

Fakten über Palästina

Einwohnende: 4,9 Millionen (2021)
Hauptstadt: Ostjerusalem
Human Development Index: 0,715 (Rang 106 von 191)
Lebenserwartung: 73, 5 Jahre (2022)

Quelle: Human Development Report